// Forschung

Komplexierungs­verhalten von dreiwertigem Chrom mit Carbonsäuren

Aufgrund der gesundheits- und umweltgefährdenden Wirkung von Chrom(VI)-Salzen steht die Entwicklung von Chrom(III)-basierten Elektrolyten im Fokus der galvanotechnischen Forschung. Es hat sich gezeigt, dass der Einsatz von Carbonsäuren die Abscheidung von Chrom aus dreiwertigen Chromelektrolyten verbessern kann. Das liegt an ihrer Fähigkeit, das Chrom(III)-Ion komplexometrisch zu binden und so zugänglicher für die elektrochemische Abscheidung zu machen. Im Fachgebiet „Elektrochemie und Galvanotechnik“ der TU Ilmenau wird, in Zusammenarbeit mit der Fa. KIESOW DR. BRINKMANN GmbH & Co. KG aus Detmold, geforscht, wie sich Komplexe unter verschiedenen Bedingungen bilden.

Komplexe entstehen, wenn sich Liganden an ein Zentralatom/ion binden. Die gebildete Form nennt sich Koordinationspolyeder. Bei Chrom handelt es sich meist um Oktaeder. Die hier untersuchten Carbonsäuren sind sogenannte Chelat-Liganden. Dieser Begriff leitet sich von der griechischen Bezeichnung Chela (Krebsschere) ab und bedeutet, dass ein Molekül mehrere Atome mit freien Elektronenpaaren besitzt, womit es das Zentralion koordinieren kann. Bei den untersuchten Carbonsäuren handelt es sich um zweizahnige Liganden, die mit zwei Positionen an das Metallion anbinden. Besonders stabil sind Chelat-Komplexe, bei denen fünfgliedrige Ringstrukturen ausgebildet werden.

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